Wir bauen eine Tankstelle

Ich hab mal ein bisschen gerechnet mit dem Ziel, eine eigene Solartankstelle für meinen kleinen Flitzer zu bauen. Eine Insellösung, ohne Anschluß an das öffentliche Stromnetz. Nur für mich und meine Datsche.

Die Zustimmung meiner Vermieterin hab ich und ich kann auf dem Terrassendach und auf dem Garagendach ein paar Module anbringen. Aber fangen wir vorne an:

Was brauche ich eigentlich:

Ich fahre täglich zur Arbeit hin und zurück ca. 70 km

Der Spring verbraucht im Schnitt 12 kWh für 100 km

-> ich brauche pro Tag 7 kW

Die kWh kostet mich in diesem Jahr 0,36 Euro

Da ich tagsüber, wenn die Sonne scheint, nicht zu Hause bin, brauche ich also eine Batterie, die täglich 7 kW liefern kann. Da Batterien am besten arbeiten im Bereich 20%-80%, sollte sie also nie voller werden als 80 % und nie unter 20% geleert werden.

Damit ist die Größe klar – 12 kW sollte sie haben.

Beispiel: 5 Batterien zu je 24V mit je 100 A = 24V und 500 A = 12 kW

Wenn wir dort nun einen Wechselrichter mit 2000 Watt anschließen und einen Ladeziegel mit 8 A bekommen wir 230 * 8 = 1,8 kW pro Stunde und wenn man jetzt noch den Wirkungsgrad berücksichtigt bleiben noch 1,8 *0,8 = 1,44 kWh, die wir pro Stunden in den Spring bekommen.

-> 4,86 Stunden Ladezeit pro Tag

Bleibt die Frage, wie wir die Batterie täglich wieder auffüllen.

Auf dem Terrassendach kann ich noch 3 Module unterbringen und auf dem Garagendach nochmal 3. Macht zusammen 6 Module

Die Ausrichtung auf dem Terrassen- und dem Garagendach ist Süden und zur einfachen Planbarkeit nehmen wir mal die gleichen Module, wie bei meinem Balkonkraftwerk auf dem Terrassendach.

Also 6 * 33v und 10A an zwei Stings zusammen mit je 99V und 10A, die dann zusammen 99V und 20A an den Laderegler bringen. damit ist auch der Laderegler klar 150/35.

Was schafft nun so ein Modul – Ich rechne mal mit 200 Watt/h * 6 Module = 1,2 kW/h

Die 7 kW hätte ich also in 5,83 Stunden Sonnenschein wieder drin in der Batterie.

Das könnte klappen. Vielleicht nicht jeden Tag, aber der Akku im Auto hat ja etwas mehr als die 7 kWh, die ich nachladen muss. Am Wochenende wird dann halt länger geladen bzw. weniger gefahren.

So weit so gut – was kostet es also, meine eigene Tankstelle zu bauen:

5 Batterie lifepo4 24V/100A zu je 700 Euro = 3.500 Euro
1 Wechselrichter 24V / 2000 Watt = 300 Euro
1 Ladeziegel mit 8 A = 350 Euro
6 Solarmodule 330W zu je 400 Euro = 2.400 Euro
(Bauhaus hat 400Watt Module für 170 Euro im Angebot = 1.020 Euro )
1 Laderegler 150/35 = 300 Euro
1 BatteryProtect = 50 Euro

Zusammen also 6.900 Euro

Dazu kommt dann noch die Montage und das erforderliche Montagematerial. Nur mal so grob über den Daumen 8.000 Euro.

Für 8.000 Euro kann ich bei meinem Stromversorger 22.222,22 kWh Strom kaufen und das reicht für 185.183,33 km – erst danach ist der Strom kostenlos für mich, wenn alles so lange hält – so ca. in 12 Jahren bei 15.000 km Pro Jahr.

So lange will ich nicht mehr Arbeiten.

Also, wenn das alles nicht mind. um die Hälfte günstiger wird, wird das nix mit der eigenen Tankstelle.

Dazu kommt dann ja noch die Tatsache, das meine Tankstelle von November bis März nur auf Sparflamme läuft bzw. ganz geschlossen ist.

Also – wenn es das mal alles zusammen für 2000 Euro gibt, dann denke ich nochmal darüber nach, aber so fange ich das Thema erstmal nicht an. Bei den PV-Modulen sind wir ja auf einem guten Weg, aber bei den Batterien sieht es ja nicht so gut aus.

Es ist aber trotzdem gut, diese Option zu habe.